Sonntag, 15. April 2007

4 Wochen Urlaub in 2 Tagen, Maschinenschaden und Abend am See

Ha, wer meint man könne den Kurzurlaub nicht genießen, der irrt nicht zwangläufig, sollte jedoch mal einen Informatiker fragen. Dieser wird sicher gleich abwinken und gelangweilt anfangen von Ereigniskompression zu murmeln, während er grade einen 12h Film auf eine DVD presst.
Nun fragt man sich, was redet der Mann? Das ist schnell erklärt:

Samstag morgen, 11 Uhr Anruf bei Eltern: Tada, was machen? Ohr Norddeich an der Nordsee? Wohnwagen? Gut, bin mit Moppet dabei. 13 und 14 Uhr Anruf bei Eltern: Was immernoch nicht losgefahren? Egal, fahrt vor, ich geh mal duschen. 14:45 Uhr Eltern mit kleiner GS500E bei knapp 190 auf Autobahn überholen und Fotoshooting beim Fahren veranstalten. 15:30 Ankunft in Norddeich, Eltern nach 15 Minuten auch da.
Sonne brennt, ich total überhitzt, Maschine rennt wie Hund, lange nicht mehr so ausfahren können. Fahrrad fahren, Grillen, Essen, Trinken, Cigarrillo, mit Ohrenstöpseln etwas gestresst das nächtliche Schnarchen des Vaters unterdrücken und bis 11 Uhr pennen. Aufstehen, frische Krabben aufs Brötchen mit Spiegelei und Schinken. Danach 10km auf nem Klappfahrad mit unverschämt hartem Sattel genossen. Kurze Zeit später, gegen 14:15 Abreise mit meinem Motorrad.
Diesmal Gegenwind ständiges abwechselndes Überholen mit einem BMW Fahrer, der sich offensicht von mir verscheißert fühlte, egal.
15:30 Fehlzündungen. Fährt wieder weiter, alles Normal. 15:35 mehrfache Fehlzündungen, alles normal fährt wieder normal weiter. 15:45 lautes Knallen, Leistungsverlust, Maschine spontan aus, nichts geht mehr.
Gut, dass ich grade auf nen Rasthof fahren wollte, da ich vermutete mein Tank sei leer. Also Erstmal auf Autobahn meine Mitbewohner mit einem perfieden Plan im konfrontiert und Maschine 1km über die Autobahn zum Rasthof geschoben - bei 30°...
Auf Rastof angekommen erstmal meinen Wasserstand erhöht und Vorbereitungen auf die Transplantation getroffen.
16:15 Ankunft Freunde - Rettung naht!
Lasst die Bilder sprechen:


Man nehme die kleine total leergelutschte Batterie rechts, und tausche sie gegen eine normale Autobatterie. Warum zum Teufel sollte man das tun?? Weil meiner Vermutung nach die Lichtmaschine nun zum zweiten Mal den Geist aufgegeben hat. Ha, ich lasse mich doch nicht von som' Stück KFZ verkackeiern :-#

Also ganzen Quatsch, was man so für Urlaub braucht, aus dem Tankrucksack raus - den ich zufällig das zweite Mal erst sinnvoll benutzt habe,

und schön gepolstert die Autobatterie rein. Dazu ein Starterkabel und die Welt sollte wieder in Ordnung sein :D

Was am Ende unscheinbarerweise dann so aussieht, die eingequtschte Schorts ist übrigens dazu da, dass Plus- und Minuspol im alten Batteriefach nicht gegeneinander fliegen und mit die Autobatterie auf dem Tank explodiert - geschickt, oder?

Alles in Butter, könnte man sagen...

Arne, dessen Blog man ja bereits kennt, sofern man dem Link gefolgt ist, hat übrigens sämtliche Fotos mit seiner Handycamera aufgenommen - was wären wir nur ohne Handy! Hilflos auf der Autobahn, keine Fotos, wenn man sie braucht... die Liste könnte endlos (ich habe hier versehentlich in der tat grade 'endlich' geschrieben... O_o) sein!

Also auf in den Kampf, sind ja nur 35 Km, örks.

Siehe da, es läuft, exzelent! Allerdings muss ich aus Sicherheitsgründen wegen Akkuentladung lieber ohne Licht fahren. Man weiß ja nie.


Zack und schon wieder ein Mensch gerettet! Dank an dieser Stelle herzlichst an Arne und Jan!


Nachdem ich also grade Zuhause war, ging dann mein Automotorhaube nicht mehr auf. Offenbar war mein Wagen richtig böse Zickig, dass ich sein Herzchen ausbauen lasse, um damit meine zweite Freundin zu reparieren. Das ist in etwa so, als hätte ich von einer meiner beiden Geliebten das Abendkleid wissentlich von der einen Freundin ausgeliehen um mit der anderen auf den Ball zu gehen. Sehr geschickt!

Egal, mit ein bischen Gewalt geht auch das Problem dann vorbei, so dass die Batterie ihren Platz wieder einnehmen konnte.


Da der alten Zicke aber das noch nicht genug war, entschied sie sich die Zentralverriegelung zu verriegeln als ich die Batterie anschloss, so dass sich mein Schlüssel für Haus, Auto und Motorrad räkelnd auf dem Beifahrersitz zunächst unzugänglich unter grauenhaftem Kichern verstecken konnte. Aber gewusst wie, bist ja heute schonmal von meinem Zweitschlüssel aufgebrochen worden, war auch der Schock dann überwunden.

17:38 dann endlich Klamotten ausgerissen, und wieder auf ins Auto zum Projektgruppen Angrillen gefahren. Dort wieder viel gegessen, netten Abend verbracht und um 20:15 endlich zuhause enspannt.
Klack, denkste, kommt ein Anruf von meinem werten Arbeitskollegen und Freund Carsten, der grade sein Mottorad ausgebuddelt hat und ne kleine Runde drehen möchte. Also wieder rein in die Klamotten, mit seiner Honda GL1000 Goldwing von 1976 zum Woldsee gefahren und erstmal entspannt...

Ein Wochenende, aufregend und entspannend, wie selten zuvor. Kaum auszudenken was passiert wäre, wenn ich bereits gestern Nacht nach Hause gefahren wäre - was mein Ursprünglicher Plan gewesen war.

"Hallo Jan?... Was vier Bier? Na dann auf ins Auto! Örks..."

Keine Kommentare: